Erster Anpassungslehrgang in 2023 für die Anerkennung als Pflegefachkraft im Regionalen Integrationsnetzwerk IQ NRW – West an der Louise von Marillac Schule in Köln

„Handeln mit Kopf, Herz und Hand“: Das ist der Leitsatz der katholischen Bildungsstätte für Berufe im Gesundheitswesen, der ebenso für die Anpassungslehrgänge im Rahmen des Regionalen Integrationsnetzwerk IQ NRW – West gilt - ganz im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes.

Pflegefachkräfte haben viele unterschiedliche Aufgaben …

… in der Betreuung und Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Dazu gehört die prozesshafte Planung, die Durchführung und Beurteilung der Pflege, die Assistenz bei medizinischen Behandlungen sowie die Anleitung und Beratung von Patient*innen und ihren Angehörigen. Die Ausbildung und Abschlüsse in der Pflege sind international sehr unterschiedlich. Wenn für den Berufsabschluss keine direkte Anerkennung möglich ist, stellt die zentrale Anerkennungsstelle für Gesundheitsberufe einen Bescheid aus, welche Kenntnisse nachgewiesen werden müssen.

 

Mit der modularen Struktur der Anpassungslehrgänge …

… werden die individuellen Auflagen für den theoretischen und praktischen Unterricht erfüllt. Der theoretische Unterricht findet in den Räumen der Louise von Marillac-Schule in Köln-Nippes statt. Die fachpraktische Ausbildung erfolgt entweder in den Partnereinrichtungen oder bei einem anderen Arbeitgeber.

www.iq-nrw-west.de/ueber-uns/teilvorhaben-iq-nrw-west/anpassungslehrgaenge-in-der-pflege/

www.krankenpflegeschule-koeln.de/angebote/anpassungslehrgang/

Schon im Januar 2023

… konnte der erste Anpassungslehrgang Kurs mit 24 Teilnehmer*innen im Regionalen Integrationsnetzwerk IQ NRW – West in Köln starten. Die Vielfalt eines solchen Lehrganges zeigt sich nicht nur in den unterschiedlichen Geburtsjahren der künftigen Pflegefachkräfte sondern auch an ihren Herkunftsländern: Philippinen, Indien Kosovo, Serbien, Iran, Albanien, Nigeria, Nordmazedonien, Montenegro, Türkei und Republik Moldau.

Laut Bescheid sollten ca. 295 Stunden in der Theorie nachholt werden. So haben insgesamt 15 Teilnehmende aufgrund ihrer Stundenauflage an allen vier Modulen des Anpassungslehrganges in Köln teilgenommen.

 

Mohammed H. aus Pullheim, 30 Jahre, studierte im Iran Krankenpflege

Im Anschluss an sein Studium arbeitete er mehrere Jahre auf einer Intensivstation. Auch in Deutschland möchte er der Arbeit als Pflegefachkraft nachgehen und besucht für die berufliche Anerkennung einen Anpassungslehrgang an der Louise von Marillac-Schule in Köln. „Der Unterricht gefällt mir gut. Ich habe neue Methoden kennengelernt und die Lehrerinnen und Kolleginnen sind nett.“ Seit sieben Monaten ist Mohammad inzwischen in Deutschland.

„Ich wohne in einer WG in Pulheim, suche aber eine Wohnung in Köln. In meiner Freizeit mache ich gerne Sport, gehe ins Fitnessstudio und habe früher Volleyball gespielt. Durch eine Verletzung geht das nicht mehr so gut.“

Im Juni 2023 absolvierte er sein Abschlussgespräch in der Theorie. Danach folgen noch Praxisstunden in der Psychatrie und der Ambulanten Pflege. „Ich hoffe im September mit allem fertig zu sein.“

Marijanna J. aus Hürth: „In Deutschland ist es immer turbulent“

Vor fünf Jahren ist Marijanna J. (1.v.l.)  aus Serbien nach Deutschland gekommen. Ein halbes Jahr war sie alleine in Deutschland. Jetzt hat sie die erforderliche Praxis in der Uniklinik in Köln bereits absolviert.

„In Deutschland ist die Ausbildung in der Pflege etwas anders organisiert, meint sie. Ich habe z. B. bereits Blutabnahmen in meiner Heimat durchgeführt. Ich habe immer sehr viel zu tun. Auf der Station ist es immer voll. Aber ich habe viel Freude mit den Kolleg*innen zusammen zu arbeiten. Am Anfang konnte ich nicht direkt mit den Patienten sprechen. Aber da ich zuerst in der Pflege einem Altenheim gearbeitet habe, musste ich täglich sprechen, mich unterhalten. Ich wollte weiterkommen.

Jetzt arbeite ich in der Augenklinik in der Chirugie. Man muss sehr viel über die Augen wissen und viel Neues lernen.“


Das Förderprogramm IQ − Integration durch Qualifizierung zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft ab.

Das Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW – West wird im Rahmen des Förderprogramms IQ − Integration durch Qualifizierung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.